Virtuelle Influencer - Wenn Realität und Computer verschmelzen

verfasst von Mandy Rippel

Science-Fiction wird Wirklichkeit: Animierte Avatare, die nicht nur wie Menschen aussehen, sondern sich auch so verhalten, werden als Werbegesichter von Brands genutzt. Diese Avatare besitzen eigene Social Media Profile und interagieren dort mit ihren neugierigen Follower:innen. Eine neue Art der Influencer wurde erschaffen – die virtuellen Influencer.

Diese Themen erwarten dich:

Was sind virtuelle Influencer:innen?

Lösen virtuelle Influencer:innen heutige Creator:innen ab?

Wie echt können virtuelle Influencer:innen sein?

Wo liegen die Vorteile von virtuellen Influencer:innen für Brands?

Welche Gefahren bergen virtuelle Influencer:innen?

5 virtuelle Influencer:innen

Was sind virtuelle Influencer:innen?

Virtuelle Influencer:innen sind durch Entwickler oder Brands erschaffene Avatare mit eigenen Social Media Profilen. Die künstlichen Influencer:innen haben ähnlich wie ihre menschlichen Kolleg:innen Kooperationen und schalten Werbung. Anhand dutzender Daten durch den Computer erzeugt, sind sie kaum von echten Menschen zu unterscheiden.

Lösen virtuelle Influencer:innen heutige Creator:innen ab?

Um diese Frage zu beantworten, sollte bedacht werden, was gegenwärtige Influencer:innen ausmacht. Influencer:innen profitieren von der Nähe zu ihrer Community. Auf freundschaftlicher Basis interagieren sie mit ihren Follower:innen und es findet ein Austausch statt. Es herrscht eine Verbindung zwischen Followerschaft und den Influencer:innen. Follower:innen fühlen sich durch die alltäglichen Einblicke ihrer Influencer:innen als einen Teil ihres Lebens. Das Gefühl, man wäre befreundet und würde die Person kennen, erzeugt eine starke Community. Was benötigt es also, um gutes Influencer Marketing zu betreiben? Echtheit, Nähe und Glaubwürdigkeit.

Wie echt können virtuelle Influencer:innen sein?

Laut einer Umfrage der Mediaagentur OMD gaben 39 % der Befragten an, offen für virtuelle Charaktere im Influencer-Marketing zu sein. Männer stehen tendenziell virtuellen Influencer:innen offener gegenüber als Frauen.

Damit die Inhalte der virtuellen Influencer:innen möglichst authentisch erscheinen, nehmen sich die Entwickler:innen echte Content Creator:innen als Vorbild. Sie sind täuschend echt, bewegen sich und kommunizieren wie reale Menschen. Jedoch besitzen sie keine eigene Meinung und werden bewusst von Kund:innen oder ihren Entwickler:innen gesteuert.

Wo liegen die Vorteile von virtuellen Influencer:innen für Brands?

Virtuelle Influencer:innen werden von Personen erzeugt und haben (aktuell) noch keinen eigenen Willen und Handlungsdrang. Das macht sie für viele Unternehmen zu interessanten Werbegesichtern, da sie perfekt kontrollierbar sind. Brands können hierbei mit vorhandenen virtuellen Influencer:innen zusammenarbeiten oder eigene Avatare erstellen. Es kann genau bestimmt werden, wie sich die nicht realen Influencer:innen zu verhalten haben, wie ihre Mimik und Kleidung ist und besonders wichtig: was sie sagen. Es gibt keine Skandale oder Rufschädigungen. Ebenso sind diese nicht durch Emotionen gesteuert und machen außerdem keine Fehler. Computergenerierte Avatare sind rund um die Uhr verfügbar und altern nicht. Alle Faktoren zur Bewerbung können perfektioniert und durch einen Computer eingestellt werden.

Zudem erzeugt die Neuheit einen regelrechten Hype um die andersartigen, durch den Computer erzeugten Influencer:innen. Ein Mix aus Faszination und Neugierde sorgt dafür, dass reale Personen den virtuellen Avataren zusehen. Fotos und Videos der künstlichen Persönlichkeiten gehen viral und tausende Follower:innen warten sehnsüchtig regelmäßig auf neuen Content. Ebenso sind die Interaktionen und das Engagement unter den Postings kaum von denen der realen Influencer:innen zu unterscheiden. Es wird kommentiert, gelikt und geteilt.

Sind die künstlichen Influencer:innen einmal erstellt, halten sich die Kosten für Unternehmen relativ gering. Die vorhandenen Avatare können jederzeit so genutzt und in Szene gesetzt werden, wie es das Unternehmen benötigt. Dies bietet einen enormen Vorteil gegenüber menschlichen Influencer:innen aus Fleisch und Blut. Es bedarf keinen Abstimmungen, Verhandlungen oder Prüfung und Freigabe des externen Contents. Es wird nur das nach außen gesendet, was die Brand wirklich möchte. Dadurch kann der künstliche Influencer direkt auf die Wünsche und Erwartungen der Zielgruppe angepasst werden.

Welche Gefahren birgen virtuelle Influencer:innen?

Laut Prognosen wird die Zahl der virtuellen Werbegesichter in den nächsten Jahren zunehmen. Mit dem Fortschreiten der technologischen Möglichkeiten wird auch dieses Feld der Virtual und Augmented Reality weiter wachsen. Die Avatare werden weiter dazu lernen und noch echter werden.

Hier liegt ebenso die Gefahr: Je realer diese Avatare werden, umso schwerer wird es, diese von lebendigen Menschen zu unterscheiden. Die Grenze zwischen virtuellen und realen Persönlichkeiten verschwimmt immer mehr. Diese „unechte Realität“ kann als gruselig und unangenehm empfunden werden. Zudem erzeugen die computergesteuerten menschlichen Ebenbilder ein Schönheitsideal, das nie erfüllt werden kann, da sie im Normalfall nicht zu- oder abnehmen oder altern. Sie stehen für das perfekte Leben als perfektes Wesen. Unsicherheiten und Selbstzweifel können deshalb bei der menschlichen Bevölkerung verstärkt werden, da diese sich mit den künstlichen Influencer:innen vergleichen.

5 virtuelle Influencer:innen

Lil Miquela

Miquela Sousa, besser bekannt als Lil Miquela machuca ist eine erfolgreiche virtuelle Influencerin. Sie wurde erschaffen und veröffentliche im April 2016 ihren ersten Beitrag auf Instagram. Mehr als 1.200 Beiträge später folgen ihr fast 3 Millionen Personen. Die (dauerhaft) 19-Jährige aus Los Angeles erschien in Modemagazinen und kooperierte mit Luxusmarken wie Prada und Calvin Klein. Dafür stand sie schon mit Supermodels wie Bella Hadid vor der Kamera. Zudem brachte Miquela eigene Songs mit Musikvideos heraus.

Yuna

Yuna ist eine fiktive Parfüm Influencerin. Gemeinsam mit dem Onlineshop Flaconi und L’Oréal präsentiert die virtuelle Influencerin 4 Düfte. Die Kampagne mit Yuna im Metaverse ist eine der ersten dieser Art in Deutschland. Studio71, die Digital Media- und Entertainment-Company der ProSiebenSat.1 Group, kreierten die 22-jährige in Berlin lebende Yuna. Sie setzt sich für Gleichberechtigung, Body Postivity und Mindfulness ein und ihre Interessen sind neben Kunst & Kultur unter anderem das Skaten.

Kami

Kamilah ist die erste virtuelle Influencerin mit Down-Syndrom. Ihr Name bedeutet übersetzt Perfektion. Damit soll gezeigt werden, dass das Down-Syndrom keine Makel oder Fehler ist. Jeder Mensch ist perfekt, so wie er ist. Kami zeigt auf ihrem Instagram-Kanal Einblicke in ihren Alltag mit Freunden und Hobbys. Ihre Mission ist es, die digitale Welt inklusiver zu machen.

Zlu

Zlu ist der erste Alien-Influencer der Welt. Er ist Fashion Influencer und wohnt in der Fashion-Metropole Paris. Dort modelt er für die großen Modeketten. Selbst auf dem Laufsteg der Pariser Fashion Week ist er präsent. Mit seinen menschenähnlichen Gesten und der blauen Haut, ist Zlu auf jeden Fall ein Hingucker.

Thalasya

In ihrer Instagram-Biografie bezeichnet sie sich als „first Indonesian Metahuman“. 2018 machte Thalasya ihren ersten Internetauftritt. Inzwischen folgen dem menschenähnlichen Avatar mehr als 460.000 Personen. Thalasya lebt in Jakatar und reist als Travel Influencerin durch ganz Indonesien. Dabei macht sie Werbung für Hotels, Restaurants und Spa-Resorts – wie eine klassische Reisebloggerin. Dabei trifft sie auch den ein oder anderen Promi.

Hier gibt es mehr Influencer Marketing Trends 2023.

 

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